Wenn man mit dem Gedanken spielt, eine eigene Website zu starten, stolpert man früher oder später über WordPress. Auf vielen Seiten heißt es: WordPress ist kostenlos. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Und wo können trotzdem Kosten entstehen?
Open Source: Ja, kostenlos – aber nicht ganz ohne Haken
WordPress ist ein Open-Source-Projekt, das unter der GNU General Public License veröffentlicht wird. Das bedeutet: Der Quellcode ist frei zugänglich, darf verändert, kopiert und genutzt werden – ohne Lizenzkosten. Das betrifft die Software selbst: den sogenannten WordPress Core.
Diese Software kann man direkt auf wordpress.org kostenlos herunterladen und auf einem eigenen Webspace installieren. Für technisch Versierte ist das ein großer Vorteil. Doch damit ist es nicht getan.
Domain und Hosting: Die ersten Kostenfaktoren
Um eine Website online zu stellen, braucht man mehr als nur ein CMS. Man benötigt:
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Eine Domain (z. B. deinefirma.de)
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Einen Webhosting-Anbieter, auf dem die WordPress-Installation läuft
Beides kostet Geld – meistens im Bereich von 3 bis 15 € pro Monat, abhängig vom Anbieter und den Anforderungen. Es gibt auch Gratis-Hosting-Angebote, doch die sind oft mit Werbung verbunden oder bieten nicht die nötige Performance.
Themes und Plugins: Zwischen Open Source und Premium
Viele Themes und Plugins sind kostenlos. Es gibt tausende freie Erweiterungen im offiziellen WordPress-Verzeichnis. Doch sobald man individuelle Designs, spezielle Funktionen oder besseren Support möchte, greift man oft zu sogenannten „Premium Themes“ oder „Pro Plugins“.
Beispiele für Kosten:
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Ein professionelles Theme: 30 – 80 €
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Ein Page Builder wie Elementor Pro: ab ca. 59 €/Jahr
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Sicherheitsplugins, Backups, SEO-Tools: 30–100 € jährlich pro Plugin möglich
Viele Anbieter arbeiten mit Abo-Modellen. Die Software selbst ist oft weiterhin nutzbar – aber ohne Updates oder Support.
Zeit ist auch Geld: Der Faktor Aufwand
Selbst wenn man sich für kostenlose Themes und Plugins entscheidet, darf man den Zeitaufwand nicht unterschätzen. Installation, Einrichtung, Pflege und regelmäßige Updates kosten Zeit – vor allem, wenn man keine Vorkenntnisse mitbringt.
Wer das nicht selbst machen möchte, zahlt für einen Dienstleister. Agenturen oder Freelancer berechnen zwischen 500 € und mehreren tausend Euro – je nach Umfang der Website.
WordPress.com vs. WordPress.org: Ein häufiger Denkfehler
Viele verwechseln WordPress.org (die freie Software) mit WordPress.com, einer kommerziellen Plattform, die von Automattic betrieben wird. Dort kann man kostenlos starten – allerdings mit Werbung und sehr begrenzten Funktionen.
Erst mit einem kostenpflichtigen Tarif (ab ca. 9 €/Monat) wird WordPress.com zur vollwertigen Alternative. Auch hier gilt also: Ganz kostenlos ist es auf Dauer nicht.